Die großen Parteien befinden sich endgültig im Wahlkampf. Woran man das merkt? An den Angekündigten Wahlgeschenken natürlich.
SDP: 300 Euro Bonus
CDU will Solidarzuschlag streichen
Jetzt will auch die CDU die Steuern senken
CSU: Seehofer will Steuern abwracken
Union verspricht Steuersenkungen unter Vorbehalt
Da wird bis zur Wahl mit Sicherheit noch mehr kommen…
Nun gibt es wohl relativ viele Wähler, die aus ideologischen Gründen, oder weil der Gatte das so möchte, seit Menschengedenken immer dieselbe Partei wählen. Diese sogenannten Stammwähler hat die entsprechende Partei eh hinter sich. Nun gibt es aber eine wachsende Zahl von „Wechselwählern“. Das sind genau die, die Schröder zuerst zum Wahlsieg 98 und 02 geführt haben, um ihn 05 die Zustimmung zu versagen. Um diesen Pool von Wählern beginnen die Parteien nun zu rangeln.
So wie es für mich aussieht, unterstellen die Parteien den Wechselwählern ausschließlich monetäre Interessen. Nun bin ich allerdings der Meinung, dass ein Großteil der Wähler eher auf ein realistisches, zukunftweisendes Konzept abgeht, als auf 20 Öcken mehr in der Tasche, die es am Ende doch nicht geben wird.
Und genau da sind wir beim Thema. Die Parteien machen im Wahlkampf einen auf dicke Hose und versprechen das Geld vom Himmel. Das mag naheliegend sein, da die Bundesregierung in den letzten Monaten sowieso das Geld säckeweise ausgegeben hat, macht es aber nicht besser.
Alles, was ab hier kommt, ist nur durch „gesunden Menschenverstand“ zusammengereimt. Ich bin kein Wirtschaftswissenschaftler, ich kann nur eins und eins zusammenzählen…
Man muss sich mal die gegenwärtige Situation vor Augen führen. Wir stecken mitten in einer Wirtschaftskrise, die bekämpft wird mit Geld. …mit viel Geld! Da Geld nur im begrenzten Maße vorhanden ist, muss eben neues her. Ob man das macht, wie die Amis, die einfach die Druckerpressen anwerfen, oder ob man sich, wie die Europäer, bis über beide Ohren verschuldet, oder (was beide machen) billiges Geld durch die Notenbanken auf den Markt wirft, ist in meinen Augen unerheblich.
Wenn nun die Krise vorbei geht, ist plötzlich Geld ohne Ende im Umlauf. Nach meiner Schulbildung bedeutet das Inflation. Eine hohe Inflation ist meiner Meinung nach eines der gefährlichsten Szenarien, die uns blühen können. Hohe Arbeitslosigkeit durch die Krise, verbunden mit einer Inflation von 8 bis 10% (Annahmen, die in Bänkerkreisen durchaus kursieren) und dadurch eine de facto Enteignung von Sparern (ja, auch Riester-Renten-Sparer sind betroffen) würden zu einer neuen Armutswelle führen, die auch vor der Mittelschicht nicht halt machen wird. Damit wäre das soziale Klima in Deutschland extrem gefährdet.
Das wichtigste Ziel der Politik nach der Krise muss also Inflationsbekämpfung sein. Wie? Durch massiven Schuldenabbau und deutliches Zurückfahren staatlicher Ausgaben. Wie passt das zu den versprochenen Steuergeschenken? Richtig! Gar nicht.
Also wählt man nun den, der mit den meisten Scheinen winkt, oder doch eine Partei, die ein fähiges Konzept auf die Beine stellt? …und die wichtigste Frage: Welche Partei macht das?