Ich habe mich im Zuge der jüngsten Diskussionen rund um die Internetzensur, wegen dieses Artikels auf reizzentrum mal näher mit der Seite abgeordnetenwatch.de befasst.
Wer gerade an seiner Wahlentscheidung arbeitet, sollte unbedingt mal einen Blick dort rein tun. Auf abgeordentenwatch kann man Bundestagsabgeordneten Fragen stellen und diese können (müssen aber nicht) diese beantworten. Dabei wird gelistet, wie viele der Fragen der jeweilige Politiker beantwortet hat und wie viele davon mit vorgefertigten Antworten, sprich Textbausteinen.
Ich habe mir also mal das Profil meines Bundestagsabgeordneten Prof. Dr. Dr. Karl Lauterbach von der SPD angeschaut. Bei der letzten Bundestagswahl 2005 habe ich diesem netten Herrn mit der lustigen Fliege meine Stimme gegeben und seit dem ist mir der Name immer nur negativ aufgefallen. Bei der Gesundheitsreform war er wohl maßgeblich beteiligt. Bei der Schwachsinnsidee mit den Konsumgutscheinen zur Bewältigung der Finanzkrise meine ich auch seinen Namen gehört zu haben. Und nach der Abstimmung zur Vorratsdatenspeicherung hatte ich ihm eine Mail geschrieben, warum er denn an dieser Abstimmung nicht teilgenommen hat. Ich habe nie eine Antwort bekommen.
Und siehe da, auf abgeordentenwatch wurden ihm bis heute 119 Fragen gestellt, von denen er genau NULL beantwortet hat. Hmm… auf Mails wird nicht reagiert, diese Fragen nimmt er nicht zu Kenntnis… Da drängt sich doch der Verdacht auf, seine Wähler wären ihm zumindest scheiß egal, wenn sie nicht sogar stören.
Herr Prof. Dr. Dr. Lauterbach, kann es sein, dass Ihnen entgangen ist, dass Sie als Vertreter ihrer Wähler im Bundestag sitzen?
Wie auch immer… Schön, dass es solche Partipiziationsangebote wie abgeordnetenwatch gibt. Immerhin weiß ich jetzt schon mal, wer auf gar keinen Fall meine Erststimme bekommen wird.