Google und der Zoodirektor

Verlage gegen Google, Journalisten gegen Blogger, bloggende Journalisten gegen journalistischen Contentdiebstahl – die Lage ist unübersichtlich, aber mit ein wenig Anstrengung entwirrbar.

Aber der Reihe nach: Stellen Sie sich einmal vor, Sie wären Zoodirektor. 50 Prozent Ihrer Besucher kämen mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Busunternehmer, Bahn und Taxifahrer bezahlen zwar keinen Cent für die Fütterung der Tiere, verdienen aber sehr ordentlich an den Zoobesuchern. Da ist es doch nur allzu verständlich, dass Sie als Zoodirektor Geld von den Transportunternehmern fordern. «Aber das ist doch Unsinn», sagen Sie, «der Zoodirektor profitiert doch schon von den Verkehrsbetrieben, denn sonst kämen nur Fußgänger.» Aber bedenken Sie doch bitte: Sie sind der Zoodirektor! «Ach so. Ja, dann sollen die bezahlen!» Sehen Sie. So einfach ist das. Und schon haben Sie die Hamburger Erklärung verstanden.

Schöner Überblick zu der bizarren Urheberrechts-Debatte rund um Verlage und Google von der Netzeitung.

via netzpolitik

Schon wieder Internetausdrucker…

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat sich heute an  die Öffentlichkeit, genauer an Verleger und Politik, gewand, um eine „konzertierten Aktion mit den Urhebern gegenüber dem Monopolisten Google“ zu fordern.

Der DJV fordert zwar, ein „Meinungsmonopol“ zu verhindern, so weit ich das aber verstehe, geht es haupsächlich darum, dass Google Geld abdrücken soll, wenn News von Zeitungen übernommen werden.

„Ein wirksames Vorgehen gegenüber Google setzt voraus, dass Verleger und Gewerkschaften an einem Strang ziehen“, sagte Konken. Der DJV sei im Interesse der Journalistinnen und Journalisten zu dieser Kooperation bereit. Dabei müsse jedoch klar sein, dass der Schutz der Urheber und ihrer berechtigten Interessen im Mittelpunkt der Aktivitäten stehe.

Um das zu verhindern, gibt es zeit Anbeginn der Suchmaschinen ein ganz ganz einfaches Mittel. Einfach eine ‚robots.txt‘ mit folgendem Inhalt anlegen:

User-agent: *
Disallow: /

…und schwuppdiwupp taucht nix mehr bei Google davon auf.

Dass das nicht jeder Journalist wissen muss, ist mir klar. Aber deren Online Dienstleister sollte das wissen. Vielleicht ist es aber auch nur doof, Google auszusperren. Die eigenen News werden dann nämlich nicht mehr gefunden…

Ist das herrlich, nach der Politik zu schreien, wenn das althergebrachte Geschäftsmodell den Bach runter geht. Da muss man sich um ein neues nicht die Spur von Gedanken machen. Die CDU, als Anti-Internet-Partei haben sie ja auf ihrer Seite.

Pappnasen…

via netzpolitik