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hähä…
via XSBlog2.0
Auf Intro.de gibt es einen Artikel über Berthold Seliger, seines Zeichens Konzertveranstalter, in dem er scharf auf Gorny schießt. Ihr wisst schon, dieser Gorny, der Internetzugänge schließen lassen will und die Internetzensur auf p2p Börsen ausweiten will. Genau dieser Gorny, der im Internet das Böse sieht und nicht wahr haben will, das seine beschissene Industrie (zum großen Teil) im Gestern lebt – oder vielmehr stirbt.
Gornys Konzept ist es, der Politik seine Forderungen stetig einzuhämmern: Der tausendfach verbreitete Unsinn wird schon irgendwann hängenbleiben. Unter diesem Motto unternahmen Gorny & Co. schon Kriminalisierungsversuche der Kunden durch ihre fragwürdige ‚Copy kills music‘-Kampagne und forderten scharfe Gesetze zur Diebstahl-Abwehr im Internet. Vorbild ist die Netzsperre für einzelne Musik-Piraten in Frankreich – ein Gesetz, das dort gerade vom Verfassungsgericht kassiert wurde, weil es gegen das Grundrecht auf Informationsfreiheit verstößt.
Schön, dass das jemand, der auch aus dem Business kommt, ähnlich sieht, wie ich.
lesenswert!
- 1,5 Stunden News gelesen (gut, ich hätte auch Zeitung lesen können. Das wären aber mindestens zwei Stunden geworden. …und die vielen toten Bäume!)
- 1 Stunde online geshoppt (gut, ich hätte in die Stadt gehen können. Das hätte aber mindestens drei Stunden verschlungen. Und die Menschenmassen…)
- 2 Stunden Online Entertainment (gut, ich hätte auch TV glotzen können. Es kam aber nix ansprechendes. Und auf Zocken hatte ich keine Lust.)
- 3 Stunden Recherche für die Arbeit (gut, ich hätte in die Bibliothek gehen können. Aber haben die Material für mein Thema? Und das hätte mindestens 5 Stunden gedauert. Copy/Paste funktioniert da auch nicht so richtig)
- 2 Stunden geblogt und kommentiert (gut, ich hätte auch ein Buch schreiben können. Aber wo anfangen und wo aufhören)
- 1 Stunde via Skype telefoniert. (gut, ich hätte das normale Telefon nehmen können. Das ist mir aber zu teuer. Und die Viedo Funktion beim rosa Riesen funktioniert nicht so richtig)
- 1 Stunde Mails gelesen und geschrieben (gut, ich hätte auch einen Brief schreiben und mit SnailMail verschicken können. Dauert mir aber zu lange.)
Das waren 11,5 Stunden Online. Damit bin ich definitiv internetsüchtig. Was mache ich nur? Wo ist eine Selbsthilfegruppe? Gibt es so etwas auch online?
Wir wollen die Meinung und die Information aus den Händen derer befreien, die sie bisher mittels ihres Geldvermögens in Zeitungen, Radio- und Fernsehsendungen und auch in etablierten Parteien eingesperrt haben. Wir wollen, das wirklich jeder aktiv und effektiv am gesellschaftlichen Meinungsbildungsprozess teilhaben kann. Das gefährdet die Demokratie nicht. Das ist Demokratie.
Quelle: Eriks Blog
Amen!
Ich fand diese Antwort von Tauss auf abgeordnetenwatch.de so gut, da hab ich sie gleich mal dreist geklaut.
Tauss versucht hier eine Erklärung für das Abstimmungsverhalten der SPD-Bundestagsabgeordneten zum so genannten Zugangserschwerungsgesetz zu finden.
…
Bitte erklären Sie mir, warum aus Ihrer politischen Erfahrung, eine sich selbst als sozial und demokratisch bezeichnende Volkspartei sich so verkaufen muss, nur weil mal wieder Wahlkampf ist.
MfG
A.M. G.
Sehr geehrter Herr G.,
ich versuche mal eine Erklaerung:
Ein grosser Teil der Parlamentarier ist mit dem Internet nicht aufgewachsen. Sie empfinden es daher moeglicherweise sogar als Bedrohung. Sie nehmen es nicht als technisches Netz oder als Kommunikationsinfrastruktur wahr, verstehen nichts von Netzneutralitaet, sondern als etwas, wo man eben Boeses bekommen kann und wo vermeintlich das Boese auch herkommt und die Gesellschaft durchdringt. Das Netz spiegelt nicht Probleme wider, sondern verursacht sie in deren Augen: (in beliebiger Reihenfolge und austauschbar Islamismus, Pornos, Hacker, Bombenbauanleitungen, Terroristen, Rechtsradikale und dann auch noch amoklaufende Jugendliche etc. etc.). Deshalb muss das auch bei uns bekaempft werden, zumal, siehe Olympia, es die Chinesen ja schliesslich sogar vormachen koennen (CSU- Uhl ernsthaft: Bei der Ueberwachung des Internet von China lernen).
Ein weiterer Teil, angefuehrt von durchaus netten Kolleginnen wie Karen Marks und Christl Humme, hat wirklich und ernsthaft die Auffassung, mit dem Gesetz tatsaechlich etwas gegen Pornographie mit Kindern zu tun und fuer missbrauchte Kinder Positives zu bewirken. Das steht seit 15 Jahren schliesslich schon in EMMA und Unicef sagt es auch. Fakten zaehlen da nicht mehr.
Kein (SPD-) MdB kaeme z.B. auf die Idee, zum Gespraech auf einen Bauernhof zu fahren, ohne sich vorher etwas ueber die Milchquote oder dergl. anzulesen oder wenigstens aufschreiben zu lassen. Unter „Internet“ koennen sich aber eben viele immer noch weniger vorstellen als unter einer Kuh. Ein weiterer Teil hat sich daher auf die Aussagen von „Fachleuten“ wie Martin Doermann verlassen, der in der Fraktion von einem „guten Kompromiss“ und „Verhandlungserfolg“ gegen die Union sprach. Dass sich Stasi 2.0 die Haende reibt weiss er nicht, will er nicht wissen, weil es ihm weder die Bundesnetzagentur noch sein Referent so aufgeschrieben haben und nur ueble Lobbyisten das Gegenteil behaupten. Er glaubt denen daher auch nicht, glaubt vielmehr den von ihm verbreiteten Unfug selbst und ist beleidigt, dass ihm die gleichfalls boese „Szene“ wiederspricht und „sein“ Werk nicht auch noch lobt. Er hat mich beim Parteitag sogar noch gebeten, zu helfen, die „Szene“ mal richtig zu informieren.
Und ein anderer Teil hat sich, wie Peter Struck, davor gefuerchtet, ein negatives Medienecho zu bekommen (ueberlegt mal bei einer Ablehnung, was wohl die Zeitungen dazu sagen….). Dieser Teil der Partei, zu dem auch Muentefering gehoert, nimmt die „digitale“ Welt noch allenfalls als eine wahr, in die man preiswert und ohne Portokosten „etwas hinschicken“ kann. Bevorzugt nette Worte ueber sich selbst oder die Partei. Und Obama hat es ja schliesslich auch irgendwie und ganz schick gemacht, auch wenn man gar nicht weiss oder wissen will, was der eigentlich gemacht hat. Aber man will dann doch irgendwie modern sein und twittern oder sonst was schickes, sofern es nicht gerade aus der Fraktion ist oder voreilig das Ergebnis der Bundespraesidentenwahl. Und Sascha Lobo sieht ja trotz allem ganz lustig aus und so, wie man sich diese Internet – Freaks, von denen es ja welche sogar als Waehler (!) geben soll, so vorstellt.
Diese Mischung aus Borniertheit, Uninformiertheit, technischem Desinteresse, der guten Absicht, wenigstens „etwas“ zu tun, Angst vor der BILD- Zeitung etc. fuehrte dazu, dass man weder die Expertenmeinungen noch die Meinungen von 134.000 Petentinnen und Petenten wenigstens in ihrer Mischung zur Kenntnis nahm oder nimmt. Weil es aber doch irgendwie seit ein paar Tagen komisch laeuft, gruendet man jetzt mit Brigitte Zypries wenigstens nachtraeglich noch einen Arbeitskreis.
Ein Kollege hat mir jetzt tatsaechlich geschrieben, er verstehe mich ueberhaupt nicht, wegen „dem bisschen Freiheit“ im Internet die SPD verlassen zu koennen. Dieses Zitat belegt, wie weit die handelnde gesetzgeberische Generation tatsaechlich vom Problem weg ist und keinerlei Sensibilitaet dafuer entwickelt hat, was der systematische technische Aufbau von Zensurinfrastruktur fuer einen freien Staat tatsaechlich bedeuten kann oder bedeutet.
Mit freundlichen Gruessen
Joerg Tauss
…ab jetzt weht hier ein ganz anderer Wind durchs Land. Willkommen in der Zensur. Mein Beileid Deutschland. Mal sehen, wie lange es noch bis zur Diktatur dauert.
Leute, wählt nur nie wieder die schwarze Pest oder die roten Verräter!
Wie kann man nur so doof sein, und ohne Not die Bürgerrechte über Bord werfen. Auch ja… alles Terroristen. Ich vergaß…
Fick Dich CDU, fick Dich SPD und Ursel, geh doch einfach sterben. Nimm auf diesem Weg den Mielke auf Rädern bitte gleich mit!
Damit ist eine gefährliche Entwicklung gestoppt worden. Unter Berufung auf eine angebliche Internetzensur durch den Staat wollten die Linksaußen in der SPD durchsetzen, dass das Internet zum rechtsfreien Raum wird. Die SPD wäre dadurch Gefahr gelaufen, Straftaten im Internet Vorschub zu leisten, von der Vergewaltigung und Erniedrigung kleiner Kinder bis hin zu Urheberrechtsverletzungen in breitestem Ausmaß gegenüber Künstlern und Kreativen. Allen engagierten Streitern gegen das abscheuliche Verbrechen der Kinderpornografie ist angesichts des Scheiterns der SPD-Linken ein Stein vom Herzen gefallen.
Quelle: CDU-Presseerklärung
Nicht nur, dass das „nur gegen Kinderpornos“ jetzt schon aufgeweicht wird. Auch und gerade die Gewichtung muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen:
von der Vergewaltigung und Erniedrigung kleiner Kinder bis hin zu Urheberrechtsverletzungen in breitestem Ausmaß
Filesharing ist also schlimmer, als Kinder zu vergewaltigen? Widerlich dieser Haufen verlogener, degenerierter Internetausdrucker!
via fefe
Entweder hat sich Wiefelspütz (SPD) verquatscht, oder die sind sich schon absolut sicher, die Zensur durchdrücken zu können.
Der SPD-Innenpolitiker Dieter Wiefelspütz hat sich dafür ausgesprochen, die im Gesetzentwurf gegen Kinderpornografie vorgesehene Sperrung von Internetseiten auch auf andere kriminelle Seiten auszuweiten. “Natürlich werden wir mittel- und längerfristig auch über andere kriminelle Vorgänge reden”, sagte Wiefelspütz der “Berliner Zeitung” (Samstagsausgabe). […] Er könne sich vorstellen, auch Seiten mit verfassungsfeindlichen oder islamistischen Inhalten zu blocken, […]
Quelle: AFP
Bosbach (CDU) ist sich scheinbar nicht ganz so sicher und möchte die Debatte erstmal (sic!) nur auf Kinderpornografie beschränken:
Ich halte es für richtig, sich erstmal nur mit dem Thema Kinderpornografie zu befassen, damit die öffentliche Debatte nicht in eine Schieflage gerät”, sagte Unionsfraktionsvize Wolfgang Bosbach (CDU) der “Berliner Zeitung”.
Quelle: AFP – Hervorhebung von mir
Es geht der CDU also nur darum, die „öffentliche Debatte“ nicht in die falsche Richtung laufen zu lassen. Der SPD ist schon alles egal. Die meinen schon gewonnen zu haben. Man kann gar nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte. Abwählen diese ganze Verbrecherbande!
via scusiblog
Das Blog des Handelsblattes hat einen lesenswerten Artikel veröffentlicht, in dem sich mit Schäubles Weltbild (was alles andere als freiheitlich aussieht) beschäftigt wird.
der muss das Internet hassen mit all seinen Freiheiten und Liberalitäten. Und natürlich kann er es in der Meinung, den Staat schützen zu müssen, nicht zulassen, dass jedermann diese Freiheiten ausnutzen darf. Denn jedermann ist der Feind.
Quelle: Handelsblatt Weblog
also unbedingt lesen!
Cool gemachte Kampagne für ISHR. Diktatoren haben Angst vor dem Internet. Eigentlich würde Schäuble klasse in die Reihe passen…
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via
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