Leider merken die meisten Abgeordneten nicht, wie sie hier vom BKA über den Tisch gezogen werden. Hier wird eine Zensur-Infrastruktur auf dem Rücken misshandelter Kinder aufgebaut. Das BKA will solche Sperren seit über zehn Jahren. Nun hat es endlich das Thema gefunden, bei dem es geklappt hat.
1976 drohte ebenfalls die Schweinegrippe. Mit großer Propaganda wurden damals US-Bürger zur Impfung getrieben. Resultat: Tote und dauerhafte Nebenwirkungen. 4000 Schweinegrippe-Impf-Geschädigte forderten Schadenersatz – bis heute erfolglos.
Die 2006 gegründete Piratenpartei Deutschland hat sich den Kampf gegen Internetzensur auf die Totenkopf-Fahne geschrieben. Der Konflikt zwischen freier Information und Bevormundung ist allerdings nicht neu. Bisher kam es bei jedem neu entwickelten Massenmedium zu derartigen Auseinandersetzungen.
Einige Menschen in Aserbaidschan haben nun Besuch durch die Sicherheitskräfte bekommen und wurden verhört, weil – haltet euch fest – sie beim Eurovision Kontest für das Nachbarland Armenien gestimmt haben.
Es ist nicht das Internet, das „das Böse“ in die Gesellschaft bringt, sondern es ist „das Böse in der Gesellschaft“, das sich nun auch den Weg ins Internet bahnt. Als das Internet vor 20 Jahren gerade mal von einer Millionen „Netizens“ bevölkert war, gab es eine „Netiquette“, die von allen befolgt wurde. Als freier und verantwortungsbewusster „User“ wusste man sehr wohl, dass es auch im Internet allgemeine Benimmregeln gibt. Jetzt aber haben wir fast 1.7 Milliarden Internetnutzer. Kann es da verblüffen, dass auch Kriminelle, Hassprediger, Kinderschänder und Vandalen den Cyberspace nutzen?
Davon abgesehen ist die Gefahr, durch die Behörden in irgendeiner Form belästigt zu werden, einfach zu groß, man muss auch an den Selbstschutz denken. Von einer Meldung an deutsche Behörden kann ich daher leider nur abraten. Stattdessen kann man sich an unabhängige Beschwerdestellen wenden, welche wohl etwas effektiver arbeiten.
Wer solchen Sprechern zuhört und die Augen schließt, vor dessen Auge erscheint ein Bild dieser „Internet-Community“: Sie trägt wallende Gewänder, spitze Kapuzen und verbrennt gerne Kreuze. Oder Marken. Oder Familienministerinnen. Sie ist ein Geheimbund. Ein verschworenes Clübchen. Dessen Absichten? Undurchschaubar.
Es gibt eine ganz einfache Methode, aus Texten über das schlimme Internet die Luft herauszulassen. Man ersetze in ihnen einfach „digital” durch „analog” und „Netz” durch „Welt” und schaue, ob die Aussagen trotzdem stimmen.
Seit kurzem ist klar, dass es offenbar eine dreistellige Millionensumme kostet, die Zensur-Infrastruktur aufzubauen. Doch dafür könnte man eine Lösch-Task-Force mit 500 Leuten zehn Jahre lang bezahlen, die Kinderpornografie aufspürt, Server-Betreiber kontaktiert, die alles recherchiert – und wir haben sogar noch Geld, um First Class zum ersten Server zu fliegen und den zu beschlagnahmen.
Verlage gegen Google, Journalisten gegen Blogger, bloggende Journalisten gegen journalistischen Contentdiebstahl – die Lage ist unübersichtlich, aber mit ein wenig Anstrengung entwirrbar.
Aber der Reihe nach: Stellen Sie sich einmal vor, Sie wären Zoodirektor. 50 Prozent Ihrer Besucher kämen mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Busunternehmer, Bahn und Taxifahrer bezahlen zwar keinen Cent für die Fütterung der Tiere, verdienen aber sehr ordentlich an den Zoobesuchern. Da ist es doch nur allzu verständlich, dass Sie als Zoodirektor Geld von den Transportunternehmern fordern. «Aber das ist doch Unsinn», sagen Sie, «der Zoodirektor profitiert doch schon von den Verkehrsbetrieben, denn sonst kämen nur Fußgänger.» Aber bedenken Sie doch bitte: Sie sind der Zoodirektor! «Ach so. Ja, dann sollen die bezahlen!» Sehen Sie. So einfach ist das. Und schon haben Sie die Hamburger Erklärung verstanden.
Schöner Überblick zu der bizarren Urheberrechts-Debatte rund um Verlage und Google von der Netzeitung.
Beim law blog gibt es einen großartigen Aktikel zu von der Leyens Verständnis von Meinungsfreiheit.
Doch offensichtlich setzt sich in Politikerkreisen die Auffassung durch, dass der stimmberechtigte Deutsche in der Masse nicht viel von seinem Grundgesetz hält. Und dass eine deutlich größere Gruppe als der Stammtisch es gut finden wird, wenn der Staat den Robocop im Internet gibt, dort mit eisernem Besen säubert – und die Meinungsfreiheit als Sondermüll entsorgt.
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat sich heute an die Öffentlichkeit, genauer an Verleger und Politik, gewand, um eine „konzertierten Aktion mit den Urhebern gegenüber dem Monopolisten Google“ zu fordern.
Der DJV fordert zwar, ein „Meinungsmonopol“ zu verhindern, so weit ich das aber verstehe, geht es haupsächlich darum, dass Google Geld abdrücken soll, wenn News von Zeitungen übernommen werden.
„Ein wirksames Vorgehen gegenüber Google setzt voraus, dass Verleger und Gewerkschaften an einem Strang ziehen“, sagte Konken. Der DJV sei im Interesse der Journalistinnen und Journalisten zu dieser Kooperation bereit. Dabei müsse jedoch klar sein, dass der Schutz der Urheber und ihrer berechtigten Interessen im Mittelpunkt der Aktivitäten stehe.
Um das zu verhindern, gibt es zeit Anbeginn der Suchmaschinen ein ganz ganz einfaches Mittel. Einfach eine ‚robots.txt‘ mit folgendem Inhalt anlegen:
User-agent: *
Disallow: /
…und schwuppdiwupp taucht nix mehr bei Google davon auf.
Dass das nicht jeder Journalist wissen muss, ist mir klar. Aber deren Online Dienstleister sollte das wissen. Vielleicht ist es aber auch nur doof, Google auszusperren. Die eigenen News werden dann nämlich nicht mehr gefunden…
Ist das herrlich, nach der Politik zu schreien, wenn das althergebrachte Geschäftsmodell den Bach runter geht. Da muss man sich um ein neues nicht die Spur von Gedanken machen. Die CDU, als Anti-Internet-Partei haben sie ja auf ihrer Seite.
Zu der Vodafone Kampagne mit Zielrichtung „Generation Upload“ muss ich nicht viel sagen? Wer denn doch nichts mitbekommen hat, möge sich doch hier, hier oder hier einen kurzen Überblick besorgen.
So richtig durchdacht war die ganze Aktion wohl nicht. Wer sich erst als Vorreiter für Internetzensur betätigt, um anschließend die verprellte Internetnutzerschaft zu umwerben, sollte über die Strategie eventuell nochmal nachdenken. Außer man folgt der Devise, schlechte PR ist besser als keine PR. Dann allerdings war die Aktion ein durchschlagender Erfolg.
Auf jeden Fall gibt es jetzt eine Antwort, der „Generation Upload„, die den Vodafone Spot um einige Schnipsel aus 1984 anreichern. Gelungen!