Ich bin mir gar nicht so sicher, ob ich das so gut finden soll, wie vielfach in den Medien kolportiert…
Wäre jetzt 1989 und es gäbe nur die damals recht überschaubare Anzahl von Atommächten, hätte ich sofort und ohne mit der Wimper zu zucken, in den Jubelchor eingestimmt. Aber leider haben wir 2009 und die Lage ist nicht mehr ganz so einfach.
Wenn es nur um die Amerikaner und die Russen geht, die ca. 95% aller Atomwaffen bunkern, wäre alles kein Problem. Beide Staaten stellen keine Bedrohung für einander mehr da. Die Chinesen würden sicher auch mitmachen. Die wirtschaftliche Verflechtung zwischen China und dem Rest der Welt ist so eng, dass eine Drohkulisse mit Atomwaffen nicht realistisch sein kann.
Dummerweise gibt es mittlerweile auch noch Pakistan, Nordkorea, eventuell Syrien und demnächst vielleicht auch noch den Iran. Selbst wenn man diese Mächte in ein Vertragswerk einbinden können würde, was nach acht Jahren Bush-Säbelrassel-Politik eher unwahrscheinlich ist, steht immer noch das Problem im Raum, dass das Know How, eine Atombombe zu bauen, viel zu weit verbreitet ist.
Was passiert, wenn in irgendeinem finsteren Winkel der Welt, ein bekloppter Diktator auf den Trichter kommt, ganz diskret einen Atombombe zu bauen? Wenn er sie einmal hat, und der Rest der Welt keine mehr, ist das Erpressungspotential, was er dadurch aufbauen kann, unermesslich.
In letzter Konsequenz ist Obamas Traum von einer atomwaffenfreien Welt doch nichts anderes, als ein – zugegeben schöner – Traum. Realistisch ist er in keinster Weise.
via SPONUpdate:
Rayson von den bissigen Liberalen brachte es viel kürzer und prägnanter auf den Punkt.